Worb, 6 Uhr morgens, die Worber Jugeler und Kitukinder, 18 an der Zahl, machen sich in Begleitung von Eltern, Grosseltern und natürlich den beiden Leiterinnen Tina und Ursula auf den Weg nach Aarau, wo dieses Jahr das Eidgenössische Turnfest (kurz ETF), stattfindet. Diese ETF finden alle nur alle 6 Jahre statt und stellen deshalb für unsere jungen Turnerinnen ein relativ seltenes Ereignis dar, da in einer Karriere bei der Jugi nur ein bis zwei solcher Wettkämpfe stattfinden.
Mit der RBS und einem Abstecher über unsere Bundeshauptstadt kam unsere Delegation schliesslich in Aarau an, wo uns ein Fussmarsch von gut 20 Minuten auf das Festgelände «Schachen», eine grosse, von Bahntrasse und Aare eingeschlossene Wiese, führte. Durch die vielen angebotenen Wettkämpfe und aufgrund der vielen Tausend erwarteten Teilnehmer ist das Festgelände in mehrere Anlagen in und um Aarau herum aufgeteilt.
Nach Ankunft auf dem Wettkampfgelände (erfahrungsgemäss direkt gefolgt von WC-, Trink- und Essenspause) legte Tina mit einem Aufwärmen und Einturnen den Grundstein für ein verletzungsfreies und erfolgreiches Fest. Zudem stiess hier auch Karin zu unserer Gruppe, die schon am Vortag angereist war, um unsere Turner bereits am frühen Morgen beim Wettkampfbüro anzumelden.
Kurz vor halb Neun, es geht direkt los mit Weitsprung. Die Worber dürfen auf 2 Anlagen ihr Können in Sachen Anlauf, Absprung und Landung demonstrieren. Die Kinder bringen ihre 4 Sprünge, je einmal zur Probe und dreimal mit gemessenen Distanzen, ohne Probleme und mit guten Ergebnissen zu Ende.
Um uns die Chance auf ein kleines Fitnesstraining zwischendurch zu geben, haben die Festplaner den als nächstes geplanten Hindernislauf in den Nachbarkanton Solothurn verlagert, genauer gesagt an den Rand der kleinen Ortschaft «Wöschnau».
Nach kurzem Sand ab- und ausklopfen nehmen wir also den nächsten Marsch in Angriff. Um unseren Athleten eine letzte Vorbereitung zu ermöglichen, wollen wir den Hindernisparcours schon vorab erkunden, dies auch, weil einige der Hindernisse für diesen Parcours extra gebaut wurden, und wir dies zum Training mit unseren Turngeräten nur ähnlich, aber nicht exakt gleich, nachbilden konnten. Trotz dieser leicht erschwerten Bedingungen meisterten sämtliche Kinder die Hindernisse mit Bravour, einigen gefiel der Lauf derart, dass sie manche Hindernisse gleich mehrmals absolvierten. Bereits beim zweiten Hindernis, wo unter einem Bretterverschlag durch die Wiese gerobbt werden musste, stellten sich hohe Anforderungen an die «Dreck»-Toleranz der Läuferinnen. Augenzwinkernd wurde dieser Teil des Parcours als «Vorkurs zur Rekrutenschule» bezeichnet, dort sei dergleichen ja an der Tagesordnung.
Zum nächsten und letzen Teil des Wettkampfes war es danach nicht mehr weit, wenige hundert Meter hinter den Hindernisläufen wartete ein 120 Meter langes Zelt auf uns. Darin massen sich unsere Jugeler bei der Pendelstafette in Schnelligkeit und beim Abschätzen von Geschwindigkeiten, da die Stafette mit der schwierigeren Zonenübergabe durchgeführt wurde. Statt eins Stafettenstabes muss hier innerhalb einer Wechselzone gestartet werden, erfolgt der Wechsel zu früh, gibt es Strafsekunden, erfolgt er zu spät, verliert man wertvolle Zeit. Auch dieser letzte Wettkampf konnte ohne Zwischenfälle mit einem guten Ergebnis abgehakt werden.
Nach anschliessendem, gemütlichen Spaziergang zurück Richtung Bahnhof wurden auf dem Weg die dringendsten Bedürfnisse gestillt. Ein kurzer Abstecher zum Ninja-Warrior Parcours schloss den Festbesuch kurz nach Mittag ab. Die Rückfahrt von Aarau nach Bern gestaltete sich durchaus luxuriös, da ein gesamter Waggon für einen anderen Turnverein reserviert war, dieser aber die Heimreise offenbar frühzeitig angetreten hatte.
In Worb angekommen, ging es mit wehender Fahne in Richtung Wyden, genauer gesagt in Richtung von Familie Mosers Hof, wo ein gut gefüllter Pool, ein warmer Grill und ein herzlicher Empfang unsere Schar in begrüsste und mit Speis und Trank versorgte. So liessen wir den erfolgreichen, schönen, aber auch anstrengenden Tag bei einem gemütlichen Beisammensein ausklingen. Zum grossen Finale haben die Leiterinnen noch Urkunden für alle Teilnehmenden vorbereitet, welche in Begleitung eines kleinen Preises und mit dem wohl verdientem Applaus an die stolzen Jungturner verteilt wurden.
Einen grossen Dank an alle, die diesen Tag ermöglicht haben. Ohne Jugeler, die Teilnehmen, Verwandte, die Anteilnehmen und Leiterinnen, die Begleiten, wäre ein solcher Anlass nicht denkbar. Einen speziellen Dank geht an die Familie Moser, welche alles Nötige für den gemütlichen Ausklang zur Verfügung gestellt haben.
Weitere Impressionen finden sich hier.